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Geschichte

• Das Schloss Oberhausen ist eine klassizistische Schlossanlage im Oberhausener Stadtteil Alt-Oberhausen-Mitte und geht auf den befestigten
Rittersitz „Oberhaus“ (auch Overhus, Overhuysen, Averhus) zurück, der vermutlich im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert gegründet
wurde. Die erste urkundliche Erwähnung des Oberhauses datiert in die Mitte des 15. Jahrhunderts. Das Anwesen gab dem 1846 in der Nähe
erbauten und 1847 eröffneten Bahnhof und damit der späteren Stadt Oberhausen den Namen.

• Eine Vorgängeranlage aus dem 12./13. Jahrhundert befand sich rund 200 Meter entfernt vom heutigen Standort und ist mittlerweile
vollkommen verschwunden. Auf dem Grundstück wurde zwischen 1804 und 1818 ein neues Schloss für Maximilian Friedrich von Westerholt-
Gysenberg und seine Frau Friederike Karoline von Bretzenheim errichtet.

• 1896 kaufte die Stadt Oberhausen einen 19 Hektar großen, noch nicht erschlossenen Teil des Schlossareals und gestaltete ihn ab 1897 zu
einem öffentlich zugänglichen Park um. 1898 wurde dieser anlässlich des 100. Geburtstags von Wilhelm I. „Kaisergarten“ getauft. 1903
entstand durch eine Spende der Gutehoffnungshütte an der damaligen Sterkrader Chaussee (heute Konrad-Adenauer-Allee) mit dem
sogenannten Parkhaus ein Gastronomietrieb im Kaisergarten, der die „gute Stube“ Oberhausens war. Durch die Begradigung der Emscher
konnte der Kaisergarten bis zum Rhein-Herne-Kanal erweitert werden und wurde als Volkspark umgestaltet. Doch die Begradigung hatte nicht
nur Vorteile: Die daraus resultierende Grundwasserabsenkung ließ den großen Schlossteich allmählich austrocknen, sodass dieser 1924 vertieft
werden musste, damit er wieder Wasser führte. Der Aushub wurde genutzt, um einen künstlichen, heute „Ottoberg“ genannten Hügel im Park
aufzuschütten. Das Areal ist Landschaftsschutzgebiet. Einige der Platanen des Parks sind aufgrund ihres Alters Naturdenkmale.

• In den 1920er Jahren begann auch die Tradition der Tierhaltung im Kaisergarten, denn schon 1927 wurden Tiere im Park gehalten. Sie wurde
aber kurz nach Kriegsbeginn 1939 eingestellt, weil die Fläche für den Gemüseanbau zur Versorgung der einheimischen Bevölkerung benötigt
wurde. Die Nähe zu den rund um das Schlossareal entstandenen Industrieanlagen wurde dem Schloss während des Zweiten Weltkriegs zum
Verhängnis: Das Dach des Herrenhauses wurde stark beschädigt und das Kleine Schloss schwer getroffen. Auch die übrigen Teile des
Wirtschaftshofes mussten Beschädigungen hinnehmen. Das Parkhaus wurde durch Bombentreffer völlig zerstört.

• Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus Ende der 1950er Jahre nach alten Originalplänen neu errichtet. Es
beherbergt heute mit der Ludwiggalerie ein international renommiertes Kunstmuseum; der Schlosspark mit seinen Freizeitangeboten ist ein
beliebtes Ausflugsziel der Oberhausener Bevölkerung. Unter der Bezeichnung „Schloss Oberhausen und Kaisergarten“ sind die Gebäude und
der Park seit Anfang 2011 eine Station der Route der Industriekultur.

• Der Esel Fritz war der erste offizielle Bewohner nach dem 2. Weltkrieg im Kaisergarten. 1954 wurde er vom Schlachthof gerettet und in den
Kaisergarten gebracht, wo er den Gärtnern bei der Arbeit half. Mit den Jahren würde Fritz immer anfälliger für Krankheiten und die Arbeit viel
ihm schwer worauf man sich entschlossen hatte ihm im Kaisergarten ein Gehege einzurichten, wo er noch einige Jahre von Kindern
gestreichelt wurde. 1974 starb Esel Fritz mit fast 50 Jahren an Altersschwäche. Dies war in Oberhausen ein sehr trauriges Ereignis.
• Der Kaisergarten ist ein beliebtes Ausflugsziel der Oberhausener Bevölkerung und bietet die Möglichkeit für verschiedene Freizeitaktivitäten.
Etwa 5,5 Hektar der Fläche werden von einem Tierpark mit rund 60 verschiedenen Tierarten und etwa 500 Tieren eingenommen. Der
Schwerpunkt liegt auf Zucht und Erhaltung seltener Haustierrassen wie Weiße Ungehörnte Heidschnucke oder Sumatra-Kampfhuhn sowie
heimischer Wildtierarten wie Luchse und Uhus. Der Besuch ist kostenlos. Oberhausen hat damit den größten Tierpark des Ruhrgebiets, für
den kein Eintrittsgeld erhoben wird. Außerdem gibt es eine Minigolfanlage mehrere Kinderspielplätze und den Wohnmobil Stellplatz.

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